Bonn
TANZWELTEN
27.9.2024 – 16.2.2025
Eine These zur Entstehung des Tanzes lautet, dass er zunächst ein Mittel der Kommuni- kation war. Ob nun aus Bewegungen bei der Arbeit oder als Reaktion auf Naturphäno- mene entwickelt, beschreibt der Tanz seit jeher menschliche Interaktionen.
Schon in den frühesten Kulturen war das Tanzen ein wichtiger Bestandteil von Ritualen, Zeremonien, Festen und Unterhaltung. Möglicherweise spielte er auch eine zentrale Rolle bei der Überlieferung von Geschichten, bevor sie schriftlich festgehalten wurden. In vie- len Teilen der Welt ist das Tanzen stark in der Gemeinschaft verwurzelt und schafft Zu- gehörigkeitsgefühl.
Die Ausstellung präsentiert das Tanzen als globale Darstellungs- und Ausdrucksform und erzählt multiperspektivische Verflechtungsgeschichten zwischen dem Tanzen in seinen sozialen Funktionen und seiner Rolle als Kunstform. In thematisch aufgebauten Kapiteln blickt sie auf die Vielzahl unterschiedlicher Erscheinungsformen und Stilrichtungen und beleuchtet das Tanzen als wesentlichen Bestandteil unseres Daseins.
Leon James und Willa Mae Ricker führen einen Lindy Hop Schritt vor © Gjon Mili / The LIFE Picture Collection / Shutterstock
Da Tanz selten für sich allein steht, werden in der Ausstellung auch seine vielfältigen Verbindungen zu anderen Kunstformen betrachtet. Dabei reichen die Exponate von Arte- fakten mit Tanzdarstellungen in frühen Kulturen bis zur neuzeitlichen bildenden Kunst und Beispielen des zeitgenössischen Tanzes.
Darüber hinaus wird die Ausstellung zur Tanzplattform: Videos und Projektionen, vor allem aber die live stattfindenden Interventionen und Performances vermitteln den Tanz. Im eigens dafür eingerichteten Tanzsaal in der Ostgalerie proben und tanzen professio- nelle Tänzer*innen. Dem Publikum werden Einblicke in choreografische Prozesse sowie Tanzworkshops und Tutorials, aber auch Tango- oder Lindy Hop-Abende zum Mitma- chen angeboten. LET’S DANCE!
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland | www.bundeskunsthalle.de
Stuttgart
Barak Marshall wird Artist in Residence
für Gauthier Dance und die Gauthier Dance JUNIORS
Nach Marco Goecke (2019 bis zum Ende der Saison 2022/23) und Hofesh Shechter (seit Sommer 2021) ist Barak Marshall der dritte Choreograph, den Gauthier Dance zu einer intensiven, langfristigen Kooperation als Artist in Residence an das Theaterhaus Stuttgart bindet.
Barak Marshall wuchs in einer Künstlerfamilie in Los Angeles auf, als Sohn der legendären amerikanisch-israelischen Tänzerin und Choregraphin Margalit Oved. Seinen künstlerischen Durchbruch erzielte er jedoch in Israel, unter anderem als Hauschoreograph der berühmten Batsheva Dance Company und als künstlerischer Leiter der landesweit ältesten Kompanie für zeitgenössischen Tanz, Inbal Dance Theatre. Eine besonders enge Beziehung verbindet Marshall mit dem Suzanne Dellal Centre for Dance and Theatre in Tel Aviv, das als bedeutendste Institution für modernen Tanz in Israel gilt. Schon sein erstes Stück Aunt Leah holte den 1. Preis der Suzanne Dellal Centre's Choreography Competition 1995. Ab 2008 vertiefte sich die Zusammenarbeit mit den abendfüllenden Produktionen Monger, Rooster (zusammen mit der Israeli Opera) und Wonderland. Außerdem kreierte Barak Marshall für Les Ballets Jazz de Montréal, Rambert Dance Company, Cisne Negro, Bodytraffic, Ballet Junior de Genève und demnächst für das Ballett Oldenburg. Neben der Choreographie verfolgt Marshall eine zweite sehr erfolgreiche Karriere als Sänger, mit einer besonderen Vorliebe für Klassik und die Musik des Nahen Ostens. Er trat unter anderem mit Yo-Yo Ma und dessen Silk Road Project auf.