pid, 1973-08-28 © Hartmut Beifuss

Dortmund

Nam June Paik: I Expose the Music
bis 27.8.2023

Als „the world’s most famous bad pianist“ bezeichnete sich Nam June Paik gern selbst und spielte damit auf das musikalische und performative Element in seinem Werk an. Die Ausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ des Museums Ostwall im Dortmunder U stellt das Werk des Pioniers der Videokunst unter diesem Schwerpunkt vor: Live-Momente, die sich wie ein roter Faden durch seine künstlerische Karriere ziehen.

Rund 100 Arbeiten zeigt die Ausstellung, die am 16. März 2023 eröffnet wurde, darunter Installationen, Skulpturen, Audio- und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren, Handlungsanweisungen und Konzepte sowie Fotodokumente und Plakate. Anschaulich wird so, wie das Publikum Paiks Performances unmittelbar erlebte und aktiv einbezogen wurde, ob im Galerieraum oder in der Live-Fernsehübertragung. Erstmals wird in Deutschland die sound- und bildgewaltige Rauminstallation „Sistine Chapel“ (1993) zu sehen sein, die als frühes Beispiel multimedialer Immersion einen Remix Paik-spezifischer Pop-/Kulturgeschichte aufführt

Museum Ostwall im Dortmunder U | www.dortmunder-u.de

Monira Al Qadiri, Holy Quarter, 2020, 20-minute video and glass sculpture installation (video still) © Courtesy the artist

Muttenz/Basel (CH)

Nature. Sound. Memory
Monira Al Qadiri Joan Jonas, Sigalit Landau Maya Schweizer Hannah Weinberger
bis 9.7.2023

Die Ausstellung Nature. Sound. Memory legt den Schwerpunkt auf raumgreifende installative Werkkomplexe, die sich explizit mit den Themen Natur, Sound und Gedächtnis auseinandersetzen. Auf eine poetische und zugleich immersive Art und Weise ermöglichen die fünf eingeladenen Künstlerinnen damit ein Eintauchen in die dringlichen Themen der kollektiven Verantwortung gegenüber unserer Natur mit ihren Lebewesen und unserer aller Rolle und Teilhabe an einer nötigen Veränderung unseres Verhaltens.
Eingeladen sind fünf internationale Positionen, die das Untergeschoss des Kunsthauses Baselland vollumfänglich einnehmen werden. Das Zusammenspiel der Werkgruppen von Joan Jonas, Sigalit Landau, Monira Al Qadiri, Maya Schweizer und Hannah Weinberger trifft sich, so unterschiedlich die einzelnen Arbeiten sein mögen, in der Hoffnung aller, uns in Achtsamkeit zu schulen und stärker eine gemeinsame Verantwortung für ein gemeinsames Miteinander zu übernehmen. Ergänzt werden diese fünf Positionen durch eine Reihe von performativen Abenden, Artists Talks und Events innerhalb der Laufzeit der Ausstellung.

Kunsthaus Baselland | www.kunsthausbaselland.ch

HDK, Katalin Ladik, Androgyn 3 © courtesy of the artist and acb Gallery

München

Katalin Ladik Ooooooooo-pus
bis 10.9.23

„Ooooooooo-pus“ ist Katalin Ladiks erste Überblicksausstellung in Deutschland. Sie widmet sich ihrem künstlerischen Schaffen in den Bereichen Poesie, Performance und Sound. Geistig und konzeptuell verwurzelt ist das Werk der wegweisenden Künstlerin (geb. 1942, Novi Sad) in den multiethnischen und feministischen Avantgarden des ehemaligen Jugoslawiens. Ladik greift folkloristische, mythologische und religiöse Motive auf, um Geschlechterrollen und weibliche Archetypen infrage zu stellen. Oft setzt sie dabei ihren Körper und ihre Stimme als Instrument und Medium ein.

Für Ladik ist der Körper eine Quelle der Poesie und ein Ort der Selbstdarstellung, den sie seit den 1960er-Jahren in ihren Performances immer wieder erforscht hat. Ihre visuellen Gedichte – Collagen aus Schnittmustern, Notenblättern und Objekten wie Platinen von Radios und Küchengeräten – fungieren als musikalische Partituren. Sie erforschen die Verbindung von Stimme und Bild und erweitern Sprache durch lautmalerische Experimente.

„Ooooooooo-pus“ führt Ladiks vielseitiges Werk in einer Ausstellung zusammen, die man nicht nur sehen, sondern auch hören soll. Klang ist zentral für das Programm des Hauses der Kunst im Jahr 2023. „Ooooooooo-pus“ sowie auch „Meredith Monk: Calling“ de- monstrieren ein neues Ausstellungmodell, das auf die Installation wegweisender Praktiken, die auf Klang basieren, ausgerichtet ist.

Haus der Kunst | www.hausderkunst.de

MOMEM Portal, Foto © Kristof Lemp

Frankfurt

„MILESTONES – Favorite Club Tracks 1985–2020“ 
seit Anfang Februar

Nachdem sich in der Eröffnungsausstellung des Museum of Modern Electronic Music (gefördert durch die Hauptpartner Hyundai und Samsung) alles um den Frankfurter
Sven Väth drehte, steht in der Folge-Präsentation die elektronische Musik selbst im Mittelpunkt. Dazu hat das MOMEM über 100 DJs aus über 20 Nationen von sechs Kontinenten eingeladen, ihre Top 20 der für sie bedeutendsten Tracks der elektronischen Musik einzureichen. Unter den teilnehmenden DJs befinden sich u.a. der italienische

Shooting-Star Anfisa Letyago, die Detroit-Legende Carl Craig, aus Frankreich Miss Kittin, die Brasilianierin BlancaH, der Däne Kölsch und der japanische Techno-Pionier Ken Ishii.

Aus diesen persönlichen TOP 20 der teilnehmenden DJs und der Vielzahl der in den letzten Jahren veröffentlichten Rankings in Magazinen wie dem deutschen „Groove“ oder dem internationalen „Mixmag“ haben die Kuratoren der Ausstellung, Dr. Torben Giese, Alex Azary und Talla 2XLC, die 50 wichtigsten Tracks der elektronischen Musik ausgewählt.

Die Ausstellung „MILESTONES – Favorite Club Tracks 1985–2020“ macht die Energie, Kraft und Kreativität dieser Tracks nun im zum Club umgestalteten Museum erlebbar. Der Ausstellungsbesuch wird zur musikalischen Reise zwischen House, Trance und Techno, auf der das Stillstehen schwerfällt. Zeitgenössische elektronische Musik wird vor allem über den Tanz-Kontext wahrgenommen. Dies visualisieren im Rahmen der Ausstellung über 50 Fotografien von Tanzenden aus der ganzen Welt, die auf überdimensionierten Screens (in Zusammenarbeit mit SAMSUNG) präsentiert werden.

MOMEM Frankfurt, Hauptwache | www.momem.org

Hiwa K Its spring and the weather is great scaled

Herford

Sound as Message
4.11.2023 – 25.2.2024

Die internationale Gruppenausstellung „Sound as Message“ ist Teil der programmatischen Neuausrichtung des Museums Marta Herford, sich künftig als Ort synästhetischer Erfahrung zu positionieren. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen multisensorische Installationen, in denen sich Künstler:innnen mit der menschlichen Erfahrung mittels Klang auseinandersetzen. Sie kreieren Installationen, die nicht primär visuell abbilden oder darstellen, sondern vor allem akustisch und physisch erfahren werden, innere Bilder und Klänge erzeugen und das Raumerlebnis bestimmen. Sie thematisieren das in seinem Wesen immaterielle Medium Klang in seiner physischen Dimension, sowohl was seine Erzeugung als auch seine Rezeption betrifft, und nutzen es als Vehikel, um Orte, Räume, Menschen und Gemeinschaften in einer Form zu gegenwärtigen, die zwischen Präsenz und Flüchtigkeit oszilliert. Die Künstler:innen erkunden das subversive Potenzial des immateriellen Mediums, dem man sich nur schwer entziehen kann, um unterdrückte Narrative lebendig zu halten und ein Gefühl von Gemeinschaft zu erzeugen. Die klangbasierten Werke setzen auf die körperliche Anwesenheit der Besucher:innen über einen determinierten Zeitraum.

Marta Herford, Gehry-Galerien | www.marta-herford.de