Allensbach

JAZZ am SEE wird 25
Allensbach, der kleine große Kulturort am Bodensee

Die Gemeinde Allensbach am Untersee ist nicht nur bei Feriengästen beliebt, sondern auch
bei Kulturreisenden aus nah und fern. Das Kultur- und Tourismusamt stellt jedes Jahr ein abwechslungsreiches und spannendes ganzjähriges Programm auf die Beine, das Einheimische wie Gäste aus aller Welt gleichermaßen begeistert. Die Kulturverantwortlichen in Allensbach haben die positive Bedeutung, Wirkung und Nachhaltigkeit durch Kunst- und Kultur im Innen- wie im Außenverhältnis schon vor vielen Jahren erkannt. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hat in einer Studie über die Situation und Fördermöglichkeiten für Kultur im ländlichen Raum explizit darauf hingewiesen, wie wichtig Kultur auch dort als Standortfaktor, für ein lebendiges und attraktives Umfeld und für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist. „Sie sind ein Bindemittel, denn mit ihren Angeboten fördern sie Kreativität, Empathie, gemeinsames Handeln und Toleranz, sie regen zu kritischem Denken und zur Selbstreflexion an“ und sie sorgen dafür, dass Gäste immer wieder gerne nach Allensbach kommen, um dort Kultur zu genießen und zu verweilen.

Das jährliche Kulturabo mit Konzerten und Kabarett, die Teilhabe am Bodenseefestival, das umsonst & draußen Programm auf der preisgekrönten Freilichtbühne im Seegarten, die Kultur Blind Dates, die Allensbacher Kinderwochen, das MÜHLENWEGMuseum mit einer literarischen Dauerausstellung, das Archäologie- und Heimatmuseum und eine Ausstellung über die Meinungsforschung, die im Allensbacher Institut, dem Institut für Demoskopie, gemacht wird, stehen im Kulturportfolio der Gemeinde Allensbach.

Und JAZZ am SEE, das in diesem Jahr 25 Jahre alt wird. JAZZ am SEE steht seit Anfang an für außergewöhnliche musikalische Begegnungen verschiedener Kulturen und Genres und großer Stimmen des Jazz. Ein Konzert mit der Musikerlegende Charlie Mariano war Impuls und Beginn der Reihe. Viele unvergessliche Konzerte mit beeindruckenden Künstler:innen aus der ganzen Welt folgten. Viele hochkarätige Musiker:innen und Musiker konnten für die Reihe JAZZ am SEE gewonnen werden, die aufhorchen lässt. So waren u.a. schon Charlie Mariano, Richard Galliano, Till Brönner, Michael Wollny, Branford Marsalis, Nils Landgren, Rebekka Bakken, Silje Nergaard, Dino Saluzzi, Lars Danielsson, Adam Baldych, Viktoria Tolstoy, Louis Sclavis, Dieter Ilg, Gregor Huebner und viele andere zu Gast in der Gnadenkirche. Und viele von ihnen kamen und kommen immer wieder, wie Till Brönner, der auf die Frage, was ihm an Allensbach besonders gefalle, antwortete: „Qualität benötigt noch immer dieselben Zutaten wie früher. Für viele Menschen ist es daher heute schon unverständlich, wie sehr Ausdauer, persönliches Engagement und erworbener Sach- verstand am Ende noch immer zu langfristigem Erfolg führen können. Es gibt zu diesem Rezept meines Erachtens keine Alternative. Allensbach ist ein von mir geliebter und gern bereister Ort für ein Gastspiel, weil ich für mein Konzept dieselben Zutaten verwende und meine Musik sich hier bestmöglich entfalten kann!“

Andrea Motis | © Clara Ruiz ANDREA LOOPHOLES (Konzert am 22.4.2024)

Der Erfolg hat viele Faktoren und vor allem Menschen, die mit Leidenschaft und Begeisterung dies alles möglich machen. Der Prime Faktor ist sicherlich der besondere intime Konzertort, die kleine, hoch über Allensbach gelegene Gnadenkirche. Der Blick von dort auf ein fantastisches Bergpanorama hat schon so manchen Künstler:in sehnsuchtsvoll zum Wiederkommen inspiriert. Ein kreatives und engagiertes Team um die Leiterin des Kultur- und Tourismusbüros Sabine Schürnbrand, das seit vielen Jahren in der gleichen Besetzung den Künstler:innen von JAZZ am SEE eine Konzertwohlfühloase bescheren, ein Bürgermeister und der Pfarrer der evangelischen Gnadenkirche, Gastgeber der Konzerte, die die Begeisterung teilen und vieles möglich machen, der Freundeskreis ..., die die charmante Bewirtung rings um die Konzerte organisieren, und regionale Unternehmen, die JAZZ am SEE unterstützen und manch Konzertraum realisiert haben. Und nicht zuletzt ein großartiges Publikum, das bis aus Stuttgart, Freiburg und Zürich zu Konzerten an den Untersee kommt. Sie, die Künstler:innen und engagierten Menschen vor Ort, haben es möglich gemacht, dass die Zeit der pandemiebedingten Konzertabsagen gut durchgestanden wurde und man mit Vorfreude und Zuversicht ein spannendes und attraktives Jubiläumsprogramm „25 Jahre JAZZ am SEE“ auf die Beine gestellt hat, das Raum für musikalische Grenzgänge gibt und in dem es Wiederbegegnungen und Entdeckungen geben wird.

www.allensbach.de

 

 

Lars Danielsson Liberetto | © Thomas Schloemann

LARS DANIELSSON LIBERETTO IV „Cloudland“ | Mo., 13. Mai 2024 | ev. Gnadenkirche Allensbach | 20 Uhr
Lars Danielsson – kb | Grégory Privat – p | John Parricelli – g | Magnus Öström – dr
Meister der Atmosphäre

Der schwedische Bassist, Cellist und Komponist Lars Danielsson ist ein Meister der Atmosphäre, der subtilen Spannung und der Balance zwischen eindringlichen Klangbildern und ausgefeilt lyrisch sanglichen Improvisationslinien. Über allem schwebt sein virtuoser, unverwechselbar singender, warmer Basston. „Demjenigen, der sich fragt, warum Musik Kunst ist, die uns am direktesten und nachhaltigsten berührt, dem sollte man dieses Album in die Hand drücken …“ (Jazzpodium). Mit seinen Einspielungen „Liberetto I“, „Liberetto II“ und „III“ sorgte er auch bei JAZZ am SEE für Furore. Das Wortspiel „Liberetto“ spiegelt seine Herangehensweise wider. Der darin enthaltene Bestandteil „Libretto“ steht für das Komponierte, sozusagen Klassische der Stücke, während das lateinische „Liber“ auf die Freiheiten der Interpretationen und Improvisationen des Jazz verweist.

Zusammen mit seinen kongenialen Musikern spürt Lars Danielsson einmal mehr neue musikalische Räume und die Freiheit der Musik zwischen Jazz und Klassik auf und formt sie zu fantasievollen, atmosphärisch intensiven Kompositionen.

Ein JAZZ am SEE-Konzert im Rahmen des 36. Bodenseefestivals 2024 und ein Kammerjazz mit hohem Genusswert.

Dock In Absolute | © Christian Wilmes

DOCK IN ABSOLUTE „(RE)FLEKT“  | Mo., 21. Oktober 2024 | ev. Gnadenkirche Allensbach | 20 Uhr |
Jean-Philipp Koch – p, komposition | David Kintziger – e-bass | Victor Kraus – dr
Frischer Wind in der Musikszene

Das Trio aus Luxemburg um den Pianisten und Komponisten Jean-Philippe Koch kombiniert neo-progressiven Jazz mit klassischen, melodischen und rockigen Elementen und bringt frischen Wind in die Musikszene. Ihr Spiel ist reich an Wendungen und Stimmungen, variiert von kraft- und druckvoll, feurig bis lyrisch, von klar, bestimmt und dramatisch bis spielerisch leicht und stellt unter Beweis, dass Jazz unzählige Geschichten zu erzählen hat.

Die klassisch ausgebildeten und studierten Jazzmusiker veröffentlichten ihr Debütalbum im Jahr 2017. Das dritte (RE)FLECT erschien 2023. Dock In Absolute gastierten weltweit bei renommierten Jazzfestivals, u.a. wurde ihnen der Titel „Export Artist of the Year 2017 and 2019“ by music:LX verliehen sowie von Jazznews „Discovery Artist of the Year“. Lassen Sie sich ein und überraschen, wenn sich romantischer Melodiestil und Virtuosität am Klavier, Effekte und Farben des E-Basses, spielerische Leichtigkeit und Präzision am Schlagzeug zu Spaß am mitreißenden Spiel verbinden.

Nils Landgren Funk Unit1 | Nikola Stankovic

NILS LANDGREN FUNK UNIT „Funk is my Religion“ | Di., 12. November 2024 | Bodanrückhalle Allensbach | 20 Uhr
Nils Landgren – tb, voc | Magnum Coltrane Price – b, voc | Andy Pfeiler – g, voc | Robert Ikiz – dr | Petter Bergander – key | Jonas Wall – sax, fl  

„Mr. Red Horn“ Nils Landgren, mehrfacher Grammy-Gewinner, Träger zahlreicher Auszeichnungen, zählt zu den bekanntesten und innovativsten europäischen Jazzmusikern und zu den ganz wenigen, die mit Jazz ein Publikum weit über die Szene hinaus erreichen. Bei JAZZ am SEE war der schwedische Posaunist, Sänger, Komponist, Mentor, Festivalleiter, Bandleader … mehrfach zu Gast und begeisterte u.a. mit seinen „Christmas With My Friends“ Gänsehaut-Konzerten. Nun kommt er im Jubiläumsjahr zum ersten Mal mit seiner fesselnd groovenden „Funk Unit“, die seit Jahren für euphorisch bejubelte Konzerte von Stockholm bis Peking sorgt. Als er mit Funk Unit an den Start ging, war von vielen die Frage zu hören: Wer braucht schon Funk aus Schweden? Heute, 17 Jahre, zehn Alben und Hunderte von Konzerten später, fragt dies niemand mehr. Selbst Maceo Parker, Fred Wesley, Ray Parker jr. oder Joe Sample von den Crusaders wirkten schon bei der Funk Unit mit. Der Weltklassemusiker mit seiner legendären Funk Unit zum ersten Mal in Allensbach.

Rebekka Bakken © Felix Broede

REBEKKA BAKKEN (p, voc) „Winter Nights – Das Weihnachtsprogramm“ Mo., 9. Dezember 2024 ev. Gnadenkirche 20 Uhr

Rebekka Bakken zählt zweifelslos zu den eindrücklichsten und charismatischsten Stimmen Skandinaviens. Ihr Stil umfasst mehrere Genres, ihre Stimme über vier Oktaven und bewegt sich von rauen, rauchigen Klängen bis zu klaren, hellen Tönen. Eine ihrer ganz großen Stärken ist die Einzigartigkeit mit der sie Emotionen vermittelt und ihr Publikum in den Bann zieht. Mehrfach begeisterte sie in Allensbach und beschließt nun das JAZZ am SEE-Jubiläumsjahr mit ihrem Solo-Weihnachtsprogramm und ihrer Musik, so zauberhaft wie die Winterlandschaft Norwegens. Ein besonderer Abend mit der phäno- menalen Stimme Norwegens in der intimen Atmosphäre der Gnadenkirche.