Diana Feuerbach: „Das weiße Album. Eine Lovestory zwischen New York und St. Petersburg“
Lesung: Teresa Weißbach – Musik: Lora Kostina
New York City, 1998:
„Petja war zuverlässig. Er machte seine Arbeit, wie der Chef es verlangte.“
So beginnt die Geschichte des jungen Mannes, der im Big Apple der Neunzigerjahre Touristen aus aller Welt um ihre Fotoapparate erleichtert. Seine Mutter, gemeinsam mit ihm von St. Petersburg nach New York emigriert, ahnt nichts von der kuriosen Sammelleidenschaft ihres wortkargen Sohnes.
An einem Junimorgen erbeutet Petja an der Fifth Avenue eine besonders wertvolle Kameraausrüstung und sieben volle Filme. Er lässt die Bilder entwickeln und findet in ihnen seine eigene Vergangenheit wieder.
Das weiße Album von Diana Feuerbach ist eine Geschichte voller Sehnsucht und feinem Humor, eine Hommage an das Zeitalter der analogen Fotografie und an die Macht der Erinnerungen.
Der Soundtrack der Jazzpianistin Lora Kostina vereint eigene Kompositionen mit amerikanischen Hits und traditionellen russischen und jüdischen Chansons. Ein hinreißend atmosphärisches Hörbuch, erstklassig musikalisch inszeniert, lebendig gelesen und gespielt von Teresa Weißbach.
Die Autorin Diana Feuerbach
ist vielfältig als Autorin und Übersetzerin tätig. Im Schaffen der in Karl-Marx-Stadt aufgewachsenen Leipzigerin ist die postsowjetische Welt präsent. Ihr Roman Die Reise des Guy Nicholas Green beschreibt die Schwarzmeerstadt Odessa noch in friedlicher Zeit. Das weiße Album ist ihre Hommage an zwei Metropolen, St. Petersburg und New York, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch durch ihre Lage am Meer und durch Geschichten von Auswanderern verbunden sind.
Die Pianistin Lora Kostina
stammt aus St. Petersburg. Sie emigrierte vor rund 25 Jahren nach Leipzig, wo sie ihr Schaffen als Komponistin und Pianistin zum Erfolg führte. Mit ihrer Jazzformation, dem Lora Kostina Trio, steht sie für ambitionierte literarisch-musikalische Programme, zuletzt etwa Pasternak mit Pascal von Wroblewsky. Mit dem Ensemble Cannelle pflegt sie zudem das Erbe jüdischer Schlagerkomponisten der 1920er Jahre.
Die Sprecherin Teresa Weißbach
ist dem Publikum aus Kino, Theater und Fernsehen bekannt. Die gebürtige Zwickauerin wuchs in Stollberg/Erzgebirge auf und machte dort ihre ersten Schritte als Darstellerin in einem Kindertheater. 1999 debütierte sie in der Filmkomödie Sonnenallee von Leander Haußmann. Seitdem trat sie neben zahlreichen Theaterinszenierungen in über 50 Film- und Fernsehproduktionen vor die Kamera, unter anderem als Försterin Saskia Bergelt im Erzgebirgskrimi.