Lützerath, Bundesrepublik Deutschland, 2020–2023, Foto: Anna-Maria Mayerhofer, 30. Mai 2022 (CC BY-NC-ND 4.0)

Wien (A)

PROTEST/ARCHITEKTUR
Barrikaden, Camps, Sekundenkleber
14.2. – 25.8.2024

Als gemeinsames Projekt des MAK und des Deutschen Architekturmuseums (DAM) in Frankfurt am Main geht die Ausstellung PROTEST/ARCHITEKTUR. Barrikaden, Camps, Sekundenkleber den räumlichen Aspekten von Protest- kulturen nach. Im Zentrum stehen politische Bewegungen, die sich im öffentlichen Raum geäußert und spezifische Architektur- oder Designobjekte hervorgebracht haben. Vom Körpereinsatz der Protestierenden bis hin zu Protestcamps – es ist ein ambivalentes, oft utopisches und mitunter risikoreiches Spektrum der Protestarchitektur, das die Recherche zur Ausstellung zutage brachte: von den Barrikadenkämpfen während der Julirevolution 1830 in Paris bis hinauf ins Heute.

Museum für angewandte Kunst | www.mak.at

S AM Ausstellungsansicht, ‹Was wäre wenn›, Foto © Tom Bisig, Foto  © Tom Bisig

Basel (CH)

WAS WÄRE WENN
Ungebaute Architektur in der Schweiz
bis 7.4.2024

Wenige Länder geben ihrer Bevölkerung ein derart weitreichendes demokratisches Mitbestimmungsrecht bei der Umsetzung von Architektur und Städtebau wie die Schweiz. Dies hat einerseits eine weltweit einmalige demokratisch getragene Architektur hervorgebracht, andererseits aber auch zahlreiche Projekte einer möglichen Baugeschichte des Landes verhindert. Ob verloren, verneint, versackt oder verändert – es gibt eine Unzahl an Architekturentwürfen, die in der Schweiz bis heute von sich reden machen, obwohl sie nie ausgeführt wurden. Diese herbeigesehnten, aber nicht realisierten Werke sind keine Einzelschicksale, sondern gehören zum Alltag jedes noch so erfolgsverwöhnten Architekturbüros.

Unser Leben wird von einer Vielzahl bewusster und unbewusster, rationaler und irrationaler Entscheidungen bestimmt, die wir selbst treffen oder die andere fällen. So wie wir, gehen auch Architekturprojekte einen nicht-linearen Weg: Sie schreiten voran, zweigen ab, kehren um oder bleiben stehen. Tatsächlich wird viel mehr Architektur entworfen als letztendlich gebaut. Selbst in einem Land wie der Schweiz mit ihrer intensiven Bautätigkeit stellt das Gebaute also nur die Spitze des Eisbergs dar. Die Ausstellung ‹Was wäre wenn› lenkt die Aufmerksamkeit auf den schlafenden Riesen unter der Oberfläche, denn möglicherweise verkörpert er das Wesen der Architektur noch mehr als das, was materielle Gestalt annimmt.

S AM Schweizerisches Architekturmuseum | www.sam-basel.org

Logo der Ausstellung. Grafikdesign: Wiegand von Hartmann (WVH)

München

The Gift. Großzügigkeit und Gewalt in der Architektur
29.2. – 8.9.2024

Architektonische Schenkungen gibt es überall: Wohlhabende Philanthrop:innen finanzieren Bibliotheken, humanitäre Organisationen spenden Notunterkünfte, landwirtschaftliche Betriebe werden durch Entwicklungshilfegelder gefördert, islamische Stiftungen finanzieren Moscheen und Stadien werden im Rahmen von diplomatischen Almosenoffensiven übergeben. Derart eingebettet in religiöse und imperialistische Traditionen des Schenkens beeinflussen architektonische Geschenke Urbanisierungsprozesse auf der ganzen Welt. Humanitäre, entwicklungspolitische und diplomatische Gebäudeschenkungen sind in rasch expandierenden afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Metropolen und deren Hinterland inzwischen allgegenwärtig. Auch in nordamerikanischen und europäischen Städten investieren sogenannte Philanthrokapitalist:innen in Kultur-, Sozial- und Bildungseinrichtungen, die vom schwindenden Wohlfahrtsstaat hinterlassen wurden.

Diese Ausstellung beleuchtet geschenkte Gebäude – von spektakulär zu gewöhnlich, von extravagant zu tatsächlich nützlich –, die aufzeigen, wie die ungleichen Beziehungen zwischen Gebendem und Empfangendem sowohl in Wohltat als auch in Gewalt resultieren können. Was sind die Vorteile eines Architekturgeschenks und wie könnte es Schaden anrichten? Wir dokumentieren, wie das Geben und Empfangen von Architektur die Produktion dieser Gebäude beeinflusst und wie Programm, Design, Materialität sowie Arbeitsverhältnisse am Bau davon betroffen sind. Wir berücksichtigen den wirtschaftlichen Gewinn und politischen Einfluss der Spender:innen. Wir untersuchen, ob architektonische Schenkungen Gegenleistungen erfordern und, falls ja, was ein solches Gegengeschenk ausmacht. Wir gehen der Frage nach, ob die jeweiligen Verpflichtungen der Empfänger:innen und Geber:innen nach Gebäudevollendung weiter bestehen. Wie sieht das weitere Leben für ein geschenktes Gebäude aus und wie wird es von lokalen Gemeinden angenommen, gepflegt und benutzt?

Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek | www.architekturmuseum.de

Hamburg

70 JAHRE KUNST AM BAU IN DEUTSCHLAND
29.2. – 14.4.2024

Seit 70 Jahren bereichert staatlich beauftragte Kunst unser Leben und unseren Alltag. In nahezu allen Einrichtungen des Bundes, der Länder und Kommunen gibt es Kunst am Bau, gleichwohl sind nur die wenigsten Arbeiten allgemein bekannt. Die Wanderausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ präsentiert im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) knapp 60 Arbeiten – darunter Skulpturen, Wandarbeiten, Installationen und Platzgestaltungen. Die Werke stammen unter anderem von bekannten Künstler*innen wie Hans Haacke, Jenny Holzer, Rebecca Horn, Per Kirkeby, Sighard Gille und Walter Womacka. Sie wurden für Bundesbauten, Botschaften und Behörden, sowie Bildungs-, Forschungs- und Wissenschaftsinstitutionen in beiden Teilen der Republik geschaffen und spiegeln die historische und politische Entwicklung Deutschlands wider. Ergänzt wird die Auswahl durch eine Reihe von Hamburger Projekten, die in baubezogenen Kontexten entstanden sind, zum Beispiel Arbeiten von Barabara Haeger, François Morellet, A. R. Penck, Sigrid Sandmann und Gustav Seitz.

Die Ausstellung „70 Jahre Kunst am Bau in Deutschland“ wurde im Auftrag des Bundesbauministeriums vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung in Zusammenarbeit mit dem Büro schmedding.vonmarlin und Studio Krimm erarbeitet. Sie tourt seit 2021 als Wanderausstellung durch Deutschland und war inzwischen in elf Bundesländern zu sehen.

Museum für Kunst & Gewerbe Hamburg | www.mkg-hamburg.de

Pavillon Le Corbusier, 2019, Zürich, © ZHdK © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Zürich (CH)

Wiedereröffnung
Pavillon Le Corbusier
Ausstellung Mon univers

Am 11. Mai 2019 öffnete der frisch renovierte Pavillon Le Corbusier in Zürich seine Türen fürs Publikum. Der letzte Bau von Le Corbusier ist ein farbenprächtiges architek- tonisches Glanzstück und als Museum für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Pavillon Le Corbusier wurde seit seiner Eröffnung 1967 als Ausstellungsort betrieben, um das Werk und die Ideen Le Corbusiers einem breiten Publikum zu vermitteln. Ganz in diesem Sinn und Geist führt das Museum für Gestaltung Zürich den Pavillon Le Corbusier im Auftrag der Eigentümerin Stadt Zürich ab Mai als öffentlich zugängliches Museum weiter. Die Eröffnungsausstellung „Mon univers“ verteilt sich über alle Stockwerke und widmet sich der Sammelleidenschaft des Schweizer Jahrhundertarchitekten. Sie gibt damit Einblick in seinen gestalterischen Kosmos. Zeitlebens verfolgte Le Corbusier die Vision einer Synthese der Künste und führte in seinen Assemblagen Objekte und Trouvaillen aus Kunst, Industrie, Folklore und Natur zusammen.

Pavillon Le Corbusier
www.pavillon-le-corbusier.ch