Skyspace Lech, Presse © Florian Holzherr

Skyspace-Lech – Der Lichtraum am Berg

Für seinen Skyspace im Hochgebirge wählte James Turrell den Standort „Tannegg“  in Oberlech auf 1780 Metern Höhe. Zu dem kleinen Hügel oberhalb der Bergstation der Schloßkopfbahn führt ganzjährig ein Wanderweg. Er ist auch von der Skiabfahrt leicht erreichbar. 

Die Entwürfe des Künstlers zeigen ein weitgehend unterirdisch angelegtes Bauwerk, das sich sensibel in die Landschaft einfügt. Der Hauptraum ist mit einer umlaufenden Sitzbank ausgestattet und öffnet sich für den freien Blick zum Himmel. Der Zugang erfolgt über einen 15 Meter langen Tunnel. Der Standort verfügt über eine faszinierende Sichtachse zwischen dem markanten Gipfel des Biberkopfs und dem Ort Bürstegg einerseits und dem Omeshorn andererseits.

Skyspace Lech © Florian Holzherr

JAMES TURRELL IN LECH

James Turrell möchte den Menschen vor Augen führen, wie sie die Welt wahrnehmen. Mit dem Credo „seeing yourself seeing“ umschreibt er seinen künstlerischen Ansatz, der mit einem tiefen Verständnis für natürliche Lebensräume und Landschaft verbunden ist. 

In Zusammenarbeit mit der Galerie Häusler Contemporary ist es dem Verein Horizon Field gelungen, James Turrell für den Skyspace-Lech zu gewinnen. Tief beeindruckt von der Hochgebirgslandschaft konzipierte der Künstler im Herbst 2014 den speziell für den Standort Tannegg entwickelten Skyspace-Lech.

Der Skyspace-Lech ist mit einer beweglichen Kuppel ausgestattet. Diese ermöglicht einerseits das künstlerische Konzept „Skyspace“, mit der Öffnung zum Himmel. Anderseits lässt sie aber auch, in geschlossenem Zustand, die Nutzung als „Ganzfeldraum“ zu. Somit ist der Skyspace-Lech einer der wenigen Lichträume dieser Werkserie, in dem zwei sehr wichtige künstlerische Konzepte von James Turrell erlebbar sind. 

Skyspace Lech, Presse © Florian Holzherr

Bei Einbruch der Dämmerung werden im Skyspace-Lech Wände und Decke in farblich wechselndes Licht getaucht. Der Himmel wird durch die Öffnung als Teil des Raumes empfunden. 

Die Kuppel kann geschlossen und mit dem zweiten künstlerischen Konzept, dem Ganzfeldraum, bespielt werden. Die Wahrnehmung der Betrachter wird irritiert und verzerrt. Die zuvor noch klar wahrgenommene Raumstruktur löst sich auf.