Impressionen Bayerisches Jazzweekend | alle Fotos: © Dominik Hupf

Regensburg

Jazz in der Stadt, eine Stadt im Jazz.
42. Bayerisches Jazzweekend
13.-16. Juli 2023

Das Jazzweekend in Regensburg steht für wippende Köpfe und zuckende Fußspitzen, für treibende Beats und sanfte Melodien. Für junge Talente, die ins Rampenlicht der Bühne treten, und erfolgreiche Größen, die ihr musikalisches Wiedersehen feiern. Für ein gemütliches Treiben auf historischen Plätzen, in atmosphärischen Innenhöfen und engen Gassen, und für wilde und aufregende Sessions in Bars, Clubs und Cafés. Vom 13. bis 16. Juli 2023 ist Regensburg ganz Jazz.

Am Bayerischen Jazzweekend verteilen sich zahlreiche große Bühnen und kleine Schauplätze auf die ganze Regensburger Innenstadt. Vom Jazzclub im Leeren Beutel zum urigen Biergarten, vom italienischen Restaurant zum klanggewaltigen Kirchenraum, vom Schiffsanleger am wunderschönen Marc-Aurel-Ufer bis hin zum ehrwürdigen Thon-Dittmer-Palais werden Orte bespielt, die an diesen Tagen die Stadt pulsieren lassen. Den Auftakt des Jazzweekends macht der Regensburger Gewerbepark, auf seiner Piazza.

Rund 100 nationale sowie internationale Bands, Kombos und Einzelkünstlerinnen und -künstler folgen 2023 wieder der Einladung nach Regensburg. „Eine ganze Stadt ist vier Tage lang im positiven Jazz-Ausnahmezustand. Wenn Regensburgs UNESCO-Weltkulturerbe-Altstadt zum Jazzclub wird, kann man in einer der schönsten Städte Deutschlands ein paar Tage völlig in den Jazz abtauchen und einfach mit allen Sinnen genießen.“, sagt der Regensburger Kulturreferent und Veranstalter Wolfgang Dersch.

Neue Akzente, neue Expertise

Im Jahr 2022 hatte sich das Bayerische Jazzweekend nach einem Wechsel der künstleri- schen Leitung neu aufgestellt: Das Jazz-Großereignis wird seitdem von einem Kuratorium begleitet, das sich aus Expertinnen und Experten aus ganz Deutschland zusammenstellt. Das Kuratorium gestaltet das musikalische Programm und verantwortet die Auswahl der beteiligten Künstlerinnen und Künstler. 2023 wird die freie Jazz-Szene von Karoline Weidt vertreten, die im vergangenen Jahr selbst mit ihrem vielbeachteten Quartett auf der Jazzweekend-Bühne stand. Den jährlich wechselnden Sitz der bayerischen Jazz-Hochschulen innerhalb des Kuratoriums hat 2023 Nürnberg inne.

Große Namen und junge aufstrebende Formationen feiern die unterschiedlichen Genres des Jazz

Zahlreiche nationale Bands aus den verschiedenen Genres des Jazz sind in diesem Jahr wieder in Regensburg vertreten, viele von ihnen preisgekrönt und mehrfach ausgezeichnet. Eines der Highlights: Die Komponistin und Gitarristin Monika Roscher ist mit ihrer Big Band zu Gast. Die Nürnbergerin wurde neben den Werken für ihre eigene Band auch für ihre herausragenden Kompositionen für die zeitgenössische Musik und die Bühnenmusik bekannt. Beim Jazzweekend ist sie gleich zweimal zu hören: Zum Auftakt am 13. Juli im Gewerbepark, und am 14. Juli in der Regensburger Innenstadt.

Ebenfalls zum Auftakt steht das Tentett SH41KH9 extended auf dem Programm, das groß orchestrierten Modern Jazz und den klassischen Stil einer Singer-Songwriterin fu- sioniert: 2020 erweiterte Gründer Maximilian Shaikh-Yousef – Gewinner des Münchner Jazzpreises 2019 – das zunächst neunköpfige Projekt um die Sängerin Veronika Morscher. Die Musikerinnen und Musiker kommen aus Frankfurt, Köln, Mainz, München, Berlin, Amsterdam und Lissabon nach Regensburg.

Internationaler Auftritt

2023 sind die Regensburger Partnerstädte groß vertreten und verstärken das Programm mit Acts aus Budapest, Brixen, Clermont-Ferrand und Pilsen. Mit dem Aberdeen Jazz Festival (AJF) entstand die Komposition „Dee-Don-Danube“, an der Musikerinnen und Musiker aus beiden Städten beteiligt sind. Das fertige Werk feierte bereits in Schottland Premiere und begeistert im Juli in Regensburg.

Der Regensburger Jazz-Drummer Gerwin Eisenhauer gestaltet im Austausch mit international bekannten Musikerinnen und Musikern ein Artist-in-Residence-Programm für das Jazzweekend, das in gemeinsamen Konzerten und Formaten mündet und neue Perspektiven eröffnet. So ist Wolfgang Flür, Schlagzeuger der legendären Band Kraftwerk, am 15. Juli gemeinsam mit Eisenhauer zu erleben. Ein weiteres Erlebnis: Der brasilianische Perkussionist Marco Lobo. Schon als Kind experimentierte er damit, den unerwartetsten Gegenständen verschiedene Klänge zu entlocken. Die ersten Karriere-Schritte machte er in der nächtlichen Musikszene von Salvador, tourte schließlich mit der Schlagzeuger-Legende Billy Cobham, und ist heute als Perkussionist weltweit unterwegs. Zum Bayerischen Jazzweekend kommt er nach Regensburg.

 

Dem Nachwuchs eine Stimme geben

Als das Jazzweekend vor über 40 Jahren be- gann, war es in erster Linie ein Amateurfestival, die Jazz-Ausbildung in Bayern steckte noch in den Kinderschuhen. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Jazz-Ausbildung gewandelt und akademisiert. Alleine in Bayern gibt es heute drei Musikhochschulen mit Jazz-Abteilungen. Das Bayerische Jazzweekend stellt den Musik-Nachwuchs bewusst in den Vordergrund. „Wir legen mit einer eigenen Bühne auf dem Bismarckplatz einen Schwerpunkt auf die jungen Talente. Die Jazz-Hochschulen aus München, Nürnberg und Würzburg sind hier mit Formationen vertreten und präsentieren ein richtig spannendes Programm. Modern Jazz, Classic Jazz, Fusion – die jungen Musikerinnen und Musiker zeigen, wie innovativ der Jazz heute gelehrt und gelebt wird und wo die musikalische Reise hingeht“, so Christian Sommerer, der künstlerische Leiter des Festivals. Erstmals wird das Festival 2023 auch eine wissenschaftliche Begleitung erfahren. In Kooperation mit der Hochschule für Musik Würzburg werden Grundlagen und Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Jazzweekends ausgelotet.