Montag 22. Juli 2024
DISCOVER THE EUROPEAN BORDERS
Benefizkonzert für die DLRG in Lübeck
LOKS I und LOKS II
KONZERTBEGINN 20:00 UHR | EINLASS 19:30 UHR
BALLSAAL ATLANTIC GRAND HOTEL TRAVEMÜNDE
Tickets:
Vorverkauf EUR 24 | Studierende, Schüler:innen EUR 12
Abendkasse EUR 30 | Studierende, Schüler:innen EUR 15
Preise zzgl. Vorverkaufs- und Systemgebühr
LOKS I
LOKS ist ein Gemeinschaftswerk von vier Komponist:innen, das die Zuhörer:innen auf eine Reise durch vier Festivals in vier verschiedene Länder mitnimmt. Die Komponist:innen sind Krists Auznieks, Oene van Geel, Sophia Günst und Lauri Supponen. Die Komposition zeichnet den Verlauf einer Vegetationsphase (auf Lettisch „loks“) von der Aussaat bis zur reichen Ernte im Laufe von vier Aufführungen nach. Die Kompositionen werden jeweils von einem anderen Quartett pro Festivalort aufgeführt, die sich, von einer gemeinsamen Idee geleitet, aneinander orientieren und aufeinander aufbauen, sodass insgesamt die Präsenz eines 16-köpfigen Orchesters entsteht, das an einem oder mehreren Orten gleichzeitig erlebt werden kann. Die Kombination der einzelnen Quartette spiegelt die Arbeit der Komponist:innen und die Einzigartigkeit des für jedes Festival geschaffenen Raums wider.
>>> Interview mit Sophia Günst
LOKS bietet den Zuhörern ein tiefgreifendes und mehrdimensionales Musikerlebnis, das die außergewöhnlichen Visionen und Ausdrucksformen von vier Komponist:innen miteinander verbindet. LOKS ist eine spezielle, gemeinsam realisierte Komposition, die vom Silence Festival in Finnland, dem Bach Festival Dordrecht in den Niederlanden, dem Sansusi Festival in Lettland und dem CLASSICAL BEAT Festival in Deutschland in Auftrag gegeben wurde. Die Festivals arbeiten im Rahmen des von der Europäischen Union kofinanzierten Projekts „Festivallinks 2.0“ zusammen. „Festivallinks 2.0“ ist ein europäisches Kooperationsprojekt im Bereich der europäischen klassischen Musik, das durch künstlerische Zusammenarbeit, Publikumsforschung und -entwicklung sowie Kapazitätsaufbau zu mehr Nachhaltigkeit für kleine und unabhängige klassische Musikfestivals in Europa beitragen soll. Das Projekt wird von LUSTR (Niederlande) koordiniert, einer auf Publikumsentwicklung spezialisierten Kulturagentur.
Das zweite Ziel von LOKS besteht darin, die künstlerische Zusammenarbeit zu verbessern und gemeinsame kreative Prozesse und Entscheidungsfindungen anzuregen, die eigene Identitäten und in der Gemeinschaft verwurzelte Initiativen mit gemeinsamen und geteilten Werten verbinden. Es besteht eine künstlerische Koordination und Vernetzung zwischen den künstlerischen Leitern der Festivals. Sie werden gemeinsam vier Komponisten auswählen, um Kompositionen zu schaffen, die auf verschiedene Weise aufgeführt werden können. Nach der Fertigstellung der Kompositionen werden die künstlerischen Leiter im Dialog mit den jeweiligen Komponisten dafür sorgen, dass die Kompositionen im Rahmen ihres Festivals von ausgewählten lokalen Künstlern aufgeführt werden, was zu insgesamt 16 Aufführungen in vier Ländern führen wird. Alle Aufführungen werden aufgezeichnet und zu einem Online-Konzert zusammengestellt (160 Minuten Filmmaterial), das von allen Festivals gleichzeitig gestreamt wird und von Zuschauer:innen in ganz Europa gesehen werden kann.
Komponist:innen:
Sophia Günst (DE)
Oene van Geel (NL)
Krists Auznieks (LV)
Lauri Supponen (F)
Musiker:innen des MCC Munich Composer Collective
Anna Emmersberger (E-Bass)
Vincent Marian Crusius (Drums)
Freddy Andrej (Tuba)
Óscar Mosquera (Gitarre)
Festivals
Silence Festival (FI)
www.hiljaisuusfestivaali.fi
CLASSICAL BEAT Festival (D)
www.classicalbeat.de
Festival Sansusi (LV)
www.sansusi.lv
Bach Festival Dordrecht (NL)
www.bachfestivaldordrecht.nl
Komponist:innen LOKS
Sophia Günst privat
Sophia Günst
Sophia Günst (*1994, Kiel) ist Jazz-Sängerin, Cellistin und Komponistin. Sie studierte im Vorstudium in Hamburg, im Bachelor in Groningen (NL) und im Master in Leipzig, wo sie seit 2020 lebt und arbeitet. Sophia Günst ist multi-instrumental aktiv in diversen Bands und Projekten von Jazz und Pop über Klassik, Theater und Neue Musik. Sie spielte in diversen Orchestern, dem Chiffren Ensemble für Neue Musik und anderen preisgekrönten Ensembles und Bigbands von Klassik, über Neue Musik bis hin zu Jazz, Pop und Funk. Außerdem arbeitet die Multi-Instrumentalistin seit 2021 als Theatermusikerin in diversen Produktionen (Werk 2 Leipzig und Cammerspiele Leipzig). Im Jahr 2020 gründete Sophia Günst zusammen mit Annelie Weißel das Duo „Görda“ (Alternative Pop, Songwriter, Jazz), in dem sie als Sängerin und Texterin sowie an Cello, Loop Station und Keyboards aktiv ist. Das Duo veröffentlichte 2022 seine erste EP „Nach Uns die Synthflute“ und gewann im selben Jahr die Preise „Best Songwriting“ und „Best Instrumental Performance“ im Bundesfinale Local Heroes.
Oene van Geel photo by Paul Janssen
Oene van Geel
Oene van Geel (*1973), Bratschist, Perkussionist und Sänger, ist ein musikalischer Abenteurer. Beeinflusst von Jazz, indischer Musik, Kammermusik und freier Improvisation nutzt er seine virtuosen Improvisationsfähigkeiten und sein kompositorisches Talent für ein breites Spektrum musikalischer Aktivitäten. Er tourte durch Europa, den Nahen Osten, Indien, Japan, die Vereinigten Staaten und Kanada. Er erhielt den VPRO Boy Edgar Prize (2013), den Sena Performers Toonzetters Prize (2012, mit Zapp4), den Kersjes Prize (2005, mit Zapp4), den Deloitte Jazz Award (2002), den Dutch Jazz Competition (2001) und den Jur Naessens Music Award (2000). Als Komponist ist Oene vor allem im Bereich Musiktheater und Kammermusik tätig. Er komponierte u.a. für die Dutch National Opera, Pynarello, The Netherlands Wind Ensemble, Holland Opera, Liza Ferschtman + Calefax, Frederieke Saeijs, Niladri Kumar, The Dudok Quartet, The David Kweksilber Big Band, The Osiris Trio, Emlyn Stam + New European Ensemble, Black Pencil Ensemble, Amstel Quartet, Nizar Rohana, Remy van Kesteren und Eric Vloeimans, Erik Bosgraaf, Steven Kamperman Quintet, Jeugdorkest Nederland, Amsterdam Sinfonietta, Matangi Quartet, Calefax, Tetzepi bigtet, das Ricciotti Ensemble, Nicolay Shugaev, David Braid und viele andere.
Lauri Suppone
Lauri Supponen (er/sie)
Lauri Supponen (*1988) ist ein in Helsinki, Finnland, lebender Komponist. Er wuchs in Brüssel auf, studierte Oboe und Komposition an der RCM in London und der UdK in Berlin und schloss 2016 sein Studium an der Sibelius-Akademie ab. Lauris Werke wurden u.a. vom Ensemble Intercontemporain, dem Ensemble Modern und den BBC Singers bei Festivals in Europa und Nordamerika uraufgeführt. Lauri interessiert sich für die vielen Beziehungen, die der Klang mit seiner Umgebung eingeht, und schreibt seine Musik oft als Kontinuum, aus dem er hin und wieder Stücke herausschneidet. Er schafft selten unabhängige, kohärente und geschlossene Werke, sondern möchte, dass der Rahmen der Musik offen bleibt für Einflüsse und Auseinandersetzung. Die enge Zusammenarbeit mit Instrumentalisten bildet den Kern seines Schaffens. Er arbeitet auch mit Tänzer:innen, bildenden Künstler:innen und anderen Komponist:innen zusammen. Um ein paar Beispiele zu nennen: Mouthpiece wurde im Oktober 2020 für Mad House Helsinki durch Prozesse des zeitgenössischen Tanzes geschaffen und erforscht den Mund als Schauplatz für Flüssigkeiten und soziale Strukturen. Mit der bildenden Künstlerin Jonna Kina hat Lauri in den Bereichen Songwriting und Transkription von Foley-Sounds für Filme gearbeitet. Im Jahr 2020 war Lauri der Hauptorganisator der preisgekrönten Young Nordic Music Days in Tampere. Lauri tritt auch regelmäßig als Oboist und Kontrabassist auf, zuletzt beim Flow Festival und der Tallinner Musikwoche mit dem Korvat Auki Ensemble und ainoregina.
Krists Auznieks by Krista Dzudzilo
Krists Auznieks
Der Komponist Krists Auznieks (*1992) wurde für seine „berauschende ... umwerfende ... leuchtende“ (San Francisco Classical Voice) Musik gelobt, die „erstaunliche Komplexität und Schönheit“ (Broadwayworld), „jenseitige Harmonien“ (The New York Concert Review) und „altmodische Eleganz“ (Herald Tribune) besitze. Sein Quintett „Piano“ wurde in der New York Times als einer der besten Momente der Woche im Bereich der klassischen Musik bezeichnet. Außerdem wurde er mit dem Jacob-Druckman-Preis des Aspen Music Festivals und dem International Rostrum of Composers 2021 Award ausgezeichnet und ist der jüngste Komponist, der jemals den Latvian Grand Music Award erhielt. Im Jahr 2021 wurde er außerdem zur Person des Jahres in der lettischen Kultur ernannt. Auznieks erhielt Kompositionsaufträge vom Atlanta Symphony Orchestra, den Festivals von Aspen und Norfolk, dem American Composers Orchestra, MATA, Bang on a Can, dem Schwedischen Rundfunk, der Kremerata Baltica, Cappella Amsterdam, dem Lettischen Rundfunkchor und der Sinfonietta Riga. In der Saison 22/23 war er Gastkomponist beim Lettischen Nationalen Symphonieorchester. Seine Musik wurde in der Carnegie Hall, im Kennedy Center, in der Walt Disney Concert Hall, im Royal Danish Theatre, im Amsterdamer Muziekgebouw, im Southbank Center, im Théâtre Maisonneuve (Montreal), im The Kitchen (NYC) und im National Sawdust (NYC) und vielen weiteren Theatern aufgeführt. Er promovierte an der Yale School of Music; er war Mitglied des Lehrkörpers der Yale School of Music, der Montclair State University und der Lettischen Musikakademie und unterrichtete für das Very Young Composers Program der New Yorker Philharmonie. Derzeit ist er außerordentlicher Professor an der Jāzeps Vītols Latvian Academy of Music.