
Basel (CH)
photo basel
13. - 18.6.2023
Die photo basel ist die erste und einzige Fotokunstmesse der Schweiz und widmet sich ausschliesslich der Kunstfotografie. Die Messe bringt Galerien aus der ganzen Welt in einem einzigartigen, authentischen Rahmen zusammen und versteht sich als integrative und hybride Plattform welche jegliche Akteur:innen der Kunstwelt (online und IRL) miteinander verbindet. Die photo basel möchten als Messe aktiv zu diesem Dialog beitragen und die Kunstfotografie noch zugänglicher machen. Um dies zu erreichen hat die photo basel in der diesjährigen Edition neben 39 internationalen Galerien ein vielfältiges Rahmenprogramm zusammengestellt.
Seit 2016 befindet sich photo basel in direkter Nachbarschaft zum Messegelände der Art Basel, angesiedelt in den schönen Räumlichkeiten des Volkshaus Basel. Das Volkshaus Basel ist ein von den renommierten Schweizer Architekten Herzog & de Meuron renoviertes Gebäude, das verschiedene kulturelle Highlights wie eine Bar, ein Restaurant, einen Biergarten und Hotel beherbergt. Das Volkshaus befindet sich an der Rebgasse 12, nur 700 Meter vom Messegelände der Art Basel entfernt.

Die photo basel begrüsst zu ihrer achten Edition 39 Galerien aus 11 Ländern Ländern. Es werden über 400 photographische Positionen (Kunstwerke) von über 165 Künstler:innen gezeigt. Die photo basel freut sich, zu den neu hinzugekommenen Galerien in diesem Jahr Peter Fetterman Gallery (Santa Monica), Fisheye (Paris), Foreign Agent (Lausanne), Francis Boeske Projects (Amsterdam), Galerie S. (Paris), Fotonostrum (Barcelona), Art is Bond (Houston), Alexandra de Viveiros (Paris), The Bridge Gallery (Paris) und WBB Gallery (Zürich) zählen zu dürfen.
Partnerschaften
Die photo basel freut sich, die Partnerschaft mit Jaguar und Land Rover fortsetzen zu können. Erneut werden die Fahrzeuge geladene Gäste während der Dauer der Messe in der Stadt befördern. Die photo basel Lounge wird in diesem Jahr erneut ausschliesslich mit Möbeln des französischen Herstellers Roche Bobois ausgestattet sein. In diesem Jahr wird erstmals der Maurice de Mauriac Award verleiht. Maurice de Mauriac wird im Vorfeld der photo basel eine Shortlist an Werken erstellen, die an der photo basel ausgestellt sein werden. Am Donnerstag, 15. Juni wird an der photo basel der/die Fotograf:in ausgewählt, der/die den Maurice de Mauriac Award erhält.

Sonderausstellungen
Alex Kayser
Die photo basel freut sich in Zusammenarbeit mit der Galerie Esther Woerdehoff (Paris + Genf) und der Alex Kayser Foundation die Sonderausstellung «Alex Kayser» an der diesjährigen Edition präsentieren zu dürfen.
Der Basler Fotograf Alex Kayser (1949–2015) absolvierte eine Fotografenlehre bei Hugo Jäggi, bevor er im 1970 nach Essen zog, um dort an der Folkwang Schule bei Professor Otto Steinert Fotografie zu studieren. Mit dem Beginn seines Studiums setzte sich Kayser vermehrt mit der experimentellen Fotografie und dem dazugehörigen Gebiet der fotografischen Sequenzen auseinander. Während er anfangs in narrativen schwarz-weiss Fotografien arbeitete, änderte Kayser ab 1974 seine Herangehensweise und begann vermehrt seine Fotografien von Hand zu kolorieren. Das Interesse an Kolorierung zog sich ab diesem Punkt durch eine Vielzahl seiner Werkserien hindurch. Parallel dazu begann Kayser medial übergreifend und performativ mit der Fotografie zu arbeiten. Ein gefundener Spielzeugpudel aus Kunststoff mit dem Namen Zak unterstützte ihn bei diesen Unternehmungen und steht sinnbildlich für den humorvollen Ansatz von Kaysers Arbeiten. 1978 verlegt er seinen Wohnsitz nach New York und führte dort seine Serie «Artists’ Portraits» über mehrere Jahre durch, deren Protagonist:innen stets aus dem künstlerischen Umfeld New Yorks stammten. Diese serielle Herangehensweise verfolgte Kayser in den darauffolgenden Jahren vermehrt und ist insbesondere in den Serien «SX-cult», «Heads» und «Schweizer Bundesräte» ersichtlich, die den sich stets wiederholenden Prozess von Porträtaufnahmen einer thematischen Gruppe aufzeigen.
Pure Photography. 20th Century Floral Masterworks
In Kooperation mit der WBB GALLERY (Zürich) freut sich die photo basel die kuratierte Sonderausstellung «Pure Photography. 20th Century Floral Masterworks» mit Fotografien von Ansel Adams, Imogen Cunningham, Brett Weston, Edward Weston, Don Worth und weiteren amerikanischen Fotograf:innen des 20. Jahrhunderts zu zeigen. Die Werke stammen aus einer Schweizer Privatsammlung.
Der Begriff «Pure Photography» wurde von der legendären Group f/64 geprägt, welche ab 1932 an der amerikanischen Westküste tätig war. Die Fotografierenden dieser Gruppierung stellten sich gegen den vorherrschenden Piktorialismus, der durch aufwändige Drucktechniken und der Bearbeitung der Negative und Fotografien versuchte die «Künstlerhand» in die Fotografien zu bringen, um das Medium der Fotografie als vollwertiges künstlerisches Ausdrucksmittel zu etablieren. Die Vertreter der Group f/64 wollten die Schwarzweiss- Fotografie von jeder Manipulation befreien. Ihr Ziel waren Authentizität und Klarheit sowie technische Perfektion in der Dunkelkammer. Die Erzeugung feinster Graustufen und tiefer Schwarztöne führte zu einer Bildsprache, deren Ästhetik oft abstrakte Züge annahm und kleinste Details sichtbar machte. Die Pionier:innen der damaligen Zeit veränderten die Wahrnehmung und das Verständnis von Fotografie grundlegend. Ihr Beitrag inspirierte Generationen von Fotografierenden, bis heute, und führte dazu, dass Fotografie als Medium erstmals in den Rang von Kunst erhoben wurde.
Ausgewählte Highlights Ming Smith (*1950, USA) Art Is Bond, Houston, Texas
Mit ihrem sanften, aber entschlossenen Blick und ihrer tiefen Liebe für den Geist der Figuren und Räume, die sie einfängt, hält Ming Smith eine wahrhaft einzigartige Welt in ihren Händen. Mit ihren dynamischen und rücksichtsvollen Bildern erzählt Smith seit Jahrzehnten Geschichten; ihre Bilder folgen ihrem Leben als Model, Tänzerin und Forscherin im Mittleren Westen und an der Ostküste der USA.
Als erste schwarze Fotografin, die vom Museum of Modern Art in New York erworben wurde (nachdem sie in den 70er Jahren einfach ihre Mappe dort abgegeben hatte) schloss sich Anfang 2023 mit einer Einzelausstellung im Projektraum des MoMA der Kreis ihrer Reise. Erst kürzlich wurde Smith mit dem Lifetime Achievement Award des International Center for Photography (ICP) ausgezeichnet. Mit ihrer bevorstehenden Ausstellung im Guggenheim Museum erfährt Smith endlich die Anerkennung, die ihre phänomenale und umfangreiche Karriere verdient.
Michal Chelbin (*1974, IL), Galerie Alex Schlesinger, Zürich
Michal Chelbins Arbeiten wurden weltweit in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Ihre Arbeiten sind in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen zu finden, wie z. B.: Metropolitan Museum New York, LACMA, Getty Center LA, Jüdisches Museum New York, Cleveland Museum of Art, Tel Aviv Museum, Sammlung Sir Elton John, SF MoMa und andere. Ihre von der Kritik hochgelobte Monografie Strangely Familiar: Acrobats, Athletes and other Traveling Troupes wurde 2008 von Aperture veröffentlicht und 2009 mit dem Photo Annual Book Award von PDN ausgezeichnet.
Arnold Odermatt (1925-2021, CH), Galerie Springer, Berlin
Arnold Odermatt trat 1948 in die Nidwaldner Polizei ein. Unfallorte, zu denen er gerufen wurde, fotografierte er mit einer Rolleiflex, um das polizeiliche Protokoll mit Fotos zu ergänzen. Mit der Genauigkeit eines Chronisten hat der fotografierende Polizist sein ländliches Beamtenleben im Bild festgehalten – im Dienst und in Zivil. Mit seinem Blick für die kleinen, scheinbar nebensächlichen Vorkommnisse und durch seine herausragenden Kompositionen gelingt es dem Fotografen immer wieder Situationen festzuhalten, die oft ungewollt witzig und ironisch wirken. Nach seiner Pensionierung Anfang der 1990er Jahre, stiess sein Sohn – der Filmregisseur Urs Odermatt – bei seinen Recherchen für einen Film auf jahrzehntelang archivierte Fotografien. Beeindruckt von der Qualität der Fotografien sicherte er das Werk und begann er aufzuarbeiten
Shen Wei (*1977, CHN) Foreign Agent, Lausanne
Foreign Agent präsentiert in einer Einzelausstellung das fotografische Werk von Shen Wie, welches die Essenz der Individualität und die transformative Kraft der natürlichen Welt zelebriert. Gezeigt werden Selbstporträts sowie einzigartigen Mixed—Media Arbeiten, die mit floralen Elementen verziert sind. Das Werk lädt die Betrachter:innen dazu ein, sich auf eine Reise der Selbsterkundung und Entdeckung zu begeben, die komplizierte Dynamik zwischen Freiheit und Grenzen zu erforschen und nach Sinn und Gleichgewicht in unserem Leben zu suchen. Die Arbeiten von Shen Wei betonen Einheit, Einfachheit und die Suche nach innerem Frieden und spiegeln die Inspiration durch universelle Sehnsüchte nach Schönheit, Natur, Intimität und einem Gefühl der Zugehörigkeit wider.
Sarfo Emmanuel Annor (*2002, GHA) & Fatoumata Diabaté (*1980, MLI) The Bridge Gallery, Paris
The Bridge Gallery untersucht die Entwicklung der Porträtfotografie in Afrika, indem sie zwei Künstler:innen vorstellt und dadurch zwei unterschiedliche, jedoch sich ergänzende Ansätze zusammenbringt. Seit mehr als einem Jahrhundert hat sich die Porträtfotografie auf dem afrikanischen Kontinent als eines der gängigsten künstlerischen Ausdrucksmittel etabliert. Im Laufe der Jahre hat sie sich mit der Gesellschaft weiterentwickelt und zeigt die neuen Lebensweisen, die durch neue Technologien, Mode und Umweltbelange beeinflusst werden. Der Generationsunterschied zwischen den beiden Künstler:innen veranschaulicht in ihren Porträts die Entwicklung der afrikanischen Gesellschaften und die Innovation des Mediums der Fotografie. Sarfo Emmanuel Annor, der von Farben fasziniert ist, entfaltet ein neues Universum, chromatische Variationen, Majorelle-Blau, leuchtendes Gelb. Er belebt die Kunst des Porträts durch eine Reihe lebendiger und faszinierender Kinder, inspiriert von der kommunikativen Energie seiner Umgebung. Fatoumata Diabaté tritt mit ihren Schwarz-Weiss-Porträts in die Fussstapfen der malischen Väter der afrikanischen Fotografie Malick Sidibé und Seydou Keïta. Ihre Kunstwerke beziehen sich auf die malische Kultur, in der handgefertigte Masken und Kostüme heilig sind.
Peter Fetterman Gallery, Santa Monica
Peter Fetterman beschäftigt sich seit über als 40 Jahren intensiv mit dem Medium der Fotografie. Er war zunächst als Filmemacher und Sammler tätig, gründete dann 1988 seine erste Galerie und war einer der ersten Mieter der Bergamot Station, des Santa Monica Center of the Arts, als dieses 1994 eröffnet wurde.
Die Galerie verfügt über einen der größten Bestände an klassischer Fotografie des 20. Jahrhunderts des Landes, insbesondere im Bereich der humanistischen Fotografie. Auf der diesjährigen photo basel zeigt die Peter Fettermann Gallery eine Auswahl alter und zeitgenössischer Werke von Willy Ronis (1910- 2009, FRA), Robert Doisneau (1912-1994, FRA), Lillian Bassmann (1917-2012, USA), Sabine Weiss (1924-2021, CH/FRA), Brigitte Carnochan (*1941, GER), Sarah Moon (*1941, FRA), Pentti Sammallahti (*1950, FIN), Michael Kenna (*1953, UK), Len Prince (*1953, USA) und Cig Harvey (*1973, UK).


