Foto © Kai Geiger
MUSEUM ULM Marktplatz 9 89073 Ulmwww.museumulm.de
ÖFFNUNGSZEITEN Di – So & Feiertage 11 – 17 Uhr
EINTRITTSPREISE Normalpreis EUR 8 Ermäßigt EUR 6 ) Kombiticket Museum Ulm & Kunsthalle Weishaupt: Normalpreis EUR 12 Ermäßigt EUR 10 Freier Eintritt u.a. für Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre im Museum Ulm, dem HfG-Archiv und der Kunsthalle Weishaupt mit Ausnahme von Schulklassen (EUR 1 pro Schüler*in) und von Kinder-/Jugendgruppen mit mehr als 10 Teilnehmenden, um eine vorherige Anmeldung an vermittlung.museum@ulm.de wird gebeten.
Im Museum Ulm, dem HfG-Archiv und der Kunsthalle Weishaupt ist jeden ersten Freitag im Monat der Eintritt frei.
ONLINE-Ticket https://museum-ulm.ticket.io
ÖFFENTLICHE FÜHRUNGEN Besucher*innen erhalten in öffentlichen Führungen mit Kunstvermittler*innen oder Kurator*innen vielfältige Einblicke in unsere Sonderausstellungen und Sammlungen. Teilnahme: EUR 3 pro Person, zzgl. Eintritt | Ohne Anmeldung Bei Gruppen mit mehr als sechs Personen bitte das Museum um die Buchung einer separaten privaten Führung (siehe auch unten).>>> Die Termine und Themen der Öffent.ichen Führungen finden Sie im hier
Reisegruppen mit eigenem/r Kunstvermittler*in Gerne können Reisegruppen mit eigenem/r Kunst- und Kulturvermittler*in das Museum Ulm erkunden. Kosten: EUR 30 (Di – Fr), EUR 35 (Wochenende/feiertags), zzgl. Eintritt/Person
Anmeldung unter vermittlung.museum@ulm.de oder +49 731 161 4307.
Buchbare Führungen für private Gruppen Ob mit der Familie, Freund*innen, Kolleg*innen – im Rahmen von individuellen Führungen können die Besucher die verschiedenen Sammlungsbereiche und die aktuellen Sonderausstellungen kennenlernen.
Foto © Kai Geiger
Künstler- und Grafiker*innenbiografien
Otl Aicher
Otl Aicher, geboren 1922 in Ulm, war einer der führenden Kommunikationsgestalter in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit dem von ihm verantworteten Erscheinungsbild für die XX. Olympischen Spiele 1972 setzte er Maßstäbe. Als Schüler weigerte er sich der Hitlerjugend beizutreten, am Ende des 2. Weltkriegs desertierte er. Als Freund der Familie Scholl war die Ermordung von Hans und Sophie Scholl 1943 durch das Naziregime für ihn ein einschneidendes Ereignis. Er nimmt in seinen freien grafischen Plakatentwürfen Stellung zu politischen Themen. In den 1950er/60er-Jahren beschäftigten ihn die atomare Bedrohung und der Vietnamkrieg, in den 1980er-Jahren das Wettrüsten der damaligen Supermächte.
100 Jahre Ottl Aicher www.otlaicher.de
Noma Bar
Avinoam Noma Bar ist Grafikdesigner, Illustrator und Künstler. 1973 in Israel geboren und an der dortigen Bezalel Academy of Arts and Design ausgebildet, lebt und arbeitet er seit 2000 in London. Noma Bar erzählt Geschichten oder kommentiert soziale und politische Sachverhalte. Das tut er mit klaren grafischen Formen, beherztem Einsatz von Farben, bestechenden Details und dem gekonnten Umgang mit dem negativen Raum. Seine Bilder haben oft eine Zweideutigkeit, die sich erst bei genauerem Hinsehen zu erkennen gibt. Seine Werke erschienen in Zeitungen wie The New York Times, The Guardian oder eigenen Büchern. Noma Bar erhielt zahlreiche Preise, unter anderem den Gold Clio Award und den D&AD Yellow Pencil.
AA Bronson
Der Künstler AA Bronson wurde 1946 als Michael Tims in Vancouver, Kanada geboren. Mitte der 1960er Jahre begann er Architektur an der Universität von Manitoba, Winnipeg zu studieren. Dort lernte er Ron Gabe, alias Felix Partz, kennen. Mit ihm und Jorge Zontal gründete er 1969 das Künstlerkollektiv General Idea, das unter anderem das FILE Magazine (1972-1989) herausbrachte. In den späten 1980er-Jahren entwickelte sich die AIDS-Epidemie zum Thema der Gruppe. Mit ihren aktivistischen Werken gingen sie in den öffentlichen Raum. Jorge Zontal und Felix Partz starben bereits 1994 an den Folgen einer HIV-Erkrankung. AA Bronson ist ein Pionier der Konzeptkunst und Queer Art. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Jeremy Deller
Der Konzept-, Video und Installationskünstler Jeremy Deller wurde 1966 in London geboren. Er studierte am Courtauld Institute of Art, London und schloss 1992 an der University of Sussex ein Kunstgeschichtsstudium ab. Internationale Bekanntheit erlangte er mit „The Battle of Orgreave“. In diesem Film reinszenierte er den Bergarbeiterstreik von 1984, bei dem es zu gewaltsamen Zusammenstößen mit der Polizei kam. Die in angelsächsischen Ländern beliebte Tradition, historische Schlachten getreu nachzustellen, nutzte Jeremy Deller, um in diesem Fall die von vielen stark kritisierte Politik der Thatcher-Ära zu hinterfragen. Der Turner Prize-Träger von 2004 hat 2013 den Britischen Pavillon auf der Biennale von Venedig bespielt.
(Frank) Shepard Fairey
Der Street Art-Künstler und Grafiker Frank Shepard Fairey wurde 1970 in Charleston, South Carolina geboren und studierte an der Rhode Island School of Design in Providence, USA. Skateboard und Punk Rock zählten zu seinen frühen kulturellen Einflüssen. 1989 entwarf er „André the Giant Has a Posse“. Das Motiv erlangte als „Obey Giant“ weltweite Strahlkraft. 2003 gründete Shepard Fairey seine eigene Agentur „Studio Number One“. 2008 entwarf er für den Wahlkampf von Barack Obama das Plakat „HOPE“. Es entfaltet sich zu einem Aufbruchssymbol für Solidarität und gesellschaftlichen Wandel. Shepard Fairey lebt und arbeitet in Los Angeles. Er nutzt die Beliebtheit seiner Bildbotschaften, die er nicht nur in Plakatserien, sondern auch als Merchandise- Artikel realisiert, um für globale Gerechtigkeit einzutreten.
Parastou Forouhar
Die Künstlerin und Aktivistin Parastou Forouhar wurde 1962 in Teheran, Iran geboren. Von 1984– 1990 studierte sie Kunst an der Universität Teheran. 1991 zog sie nach Deutschland. Heute lebt und arbeitet sie in der Nähe von Frankfurt am Main. Parastou Forouhars Werk bilden ein breites Portfolio von Zeichnungen über Fotografien zu Installationen bis hin zu computeranimierten Bildsequenzen. Ihre Arbeit ist autobiografisch motiviert und reagiert auf die aktuelle Politik ihres Heimatlandes, welche Einfluss auf die iranische Bevölkerung sowohl im Land als auch außerhalb hat. Die Bedeutung der einzelnen Werke ist nicht immer auf den ersten Blick greifbar. Vielmehr arbeitet Parastou Forouhar mit vielschichtigen Botschaften.
Grapus
Grapus war ein wegweisendes Grafikerkollektiv, das sich 1970 in Folge der Studenten- und Arbeiterunruhen in Paris gegründet hatte. Die Gruppe bestand aus Pierre Bernard, Gérard Paris- Clavel und François Miehe.1974 stießen Jean-Paul Bachollet und 1976 der Beuys-Schüler Alex Jordan hinzu. Grapus' Arbeit bestimmte der Glaube an den sozialen Umbruch mithilfe von Kunst und Gestaltung. Zu den Auftraggebern zählten die Kommunistische Partei PCF, die Kommunistische Gewerkschaft CGT, der Louvre, bildungspolitische Kampagnen oder soziale Organisationen. Der Name Grapus ist von „crapule stalinienne“ abgeleitet, was „stalinistischer Abschaum“ bedeutet. 1992 löste sich das Kollektiv auf.
Guerilla Girls
Die seit 1985 anonym operierende feministische Künstlerinnengruppe aus New York bekämpft Sexismus, Rassismus, Diskriminierung und Korruption in der Kunstwelt. Die Guerilla Girls tarnen sich mit Gorillamasken, um die Aufmerksamkeit nicht auf die Person, sondern ihr Handeln zu lenken. Knapp sechzig Künstlerinnen waren seither Teil der Gruppierung. Mit öffentlichen Aktionen, Culture Jamming, Postern, Büchern und Merchandise-Artikeln verbreiten sie feministische Themen. Die erste Aktion fand 1984 als Reaktion auf eine Ausstellung im Museum of Modern Art New York statt. Nur 13 der 169 ausgestellten Künstler waren weiblich, diese waren kaukasischer Abstammung.
Tina Hage
Tina Hage, geboren 1976 in Port-au-Prince, Haiti arbeitet mit Fotografie, Video und Installation. Sie studierte audiovisuelle Medien an der Kunsthochschule für Medien, Köln und schloss mit dem Master of Fine Arts am Goldsmith College, London ab. Für ihre digitalen Collagen greift sie einerseits vorgefundenes Bildmaterial auf. Andererseits fotografiert sie sich selbst in ganz unterschiedlichen Haltungen und mit wechselnden Requisiten. Tina Hage befragt in ihrer künstlerischen Arbeit soziale und politische Verhältnisse. Die Serie „Gestalt“ berührt die Londoner Aufstände im Jahre 2011 und den Arabischen Frühling. Sie zeigt Porträts von Personen, die sich auf unterschiedliche Art und Weise vollständig vermummt und damit der Identifizierung entzogen haben. Tina Hage lebt und arbeitet in München.
Jenny Holzer
Jenny Holzer ist Konzept- und Installationskünstlerin und wurde 1950 in Gallipolis/Ohio geboren. Ihr Studium an der Rhode Island School of Design schloss sie 1977 mit dem Master Degree of Fine Arts ab. Zu Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn widmete sie sich der abstrakten Malerei. Nachdem sie am Independent Study Program am Whitney Museum of American Art teilgenommen hatte, begann sie mit Text als Kunstform zu arbeiten. Sie verbreitete eine Serie anonymer Plakate im öffentlichen Raum - „Truisms“. Der LED-Technik bediente sich Holzer erstmals 1982. In ihren Arbeiten thematisiert sie u.a. Feminismus und sexuelle Gewalt gegen Frauen, Aids, Politik, Machtstrukturen und Umwelt.
Jeff Hong
Als Animationskünstler hat Jeff Hong bei Disney an abendfüllenden Zeichentrickfilmen mitgearbeitet. 1979 in Los Angeles geboren und aufgewachsen, lebt er heute in New York City. In seiner Serie „Unhappily Ever After“ setzt er beliebte Figuren aus der Disney-Welt in Fotografien von real existierenden, durch Umweltzerstörung geprägte Landschaften. Der Titel spielt auf die aus dem Märchen bekannte Floskel „Und sie lebten glücklich...“ an, die er ins Negative verkehrt. Anders gesagt: Ende der Märchenstunde. Winnie The Pooh kniet fassungslos in einem zerstörten Wald und Nemo findet nur noch zerstörte Korallenriffe vor. Darüber hinaus befasst sich Hong auch mit sozialen und ökonomischen Themen.
Mitsuo Katsui
Mitsuo Katsui wurde 1931 in Tokio geboren. Nach seinem Abschluss an der Pädagogischen Universität Tokio trat Mitsuo Katsui 1956 in die Grafikdesignfirma Ajinomoto ein. Fünf Jahre später gründete er seine eigene Firma. Er war Mitglied des Designteams, das einige der ersten universellen Piktogramme für die Olympischen Spiele in Tokio 1964 entwarf. Neben seiner Tätigkeit im gesamten Spektrum des Grafikdesigns war Mitsuo Katsui künstlerischer Leiter der Japan World Exposition in Osaka (1970), der International Ocean Exposition in Okinawa (1975) und der International Exposition of Science and Technology in Tsukuba (1985). Er entwarf auch das Symbol für die Internationale Garten- und Grünflächenausstellung in Osaka (1990). Mitsuo gilt als Wegbereiter neuer visueller Ausdrucksformen, die durch neue Technologien ermöglicht werden. Er ist emeritierter Professor an der Musashino Art University.
Barbara Kruger
Barbara Kruger, geboren 1945 in Newark, New Jersey, USA, ist international durch ihre konzeptuellen Werke bekannt geworden. In ihnen verbindet sie Text und Fotografie. Seit ihren Studien an der University of Syracuse und der Parsons School of Design greift sie auf kommerzielle Medien wie Plakate oder Plakatwände zurück. Sie unterwandert deren ästhetische Eigenschaften mit den von ihr formulierten Texten und den oft aus alten Anzeigen stammenden Bildmotiven. Barbara Kruger befasst sich mit feministischen oder konsumkritischen Anliegen und zählt zur ersten Generation feministischer Künstlerinnen, die weltweite Beachtung fanden. Sie lebt und arbeitet in New York und Los Angeles.
Luba Lukova
Luba Lukova kam 1960 in Plovdiv, Bulgarien zur Welt. In Sofia studierte sie an der Nationalen Akademie der Schönen Künste. 1991 zog sie in die USA, wo sie heute in New York City lebt. Nachdenklich stimmende grafische Entwürfe und aussagekräftige Plakate haben sie bekannt gemacht. Kräftige Farben und handschriftlich wirkende Typographien sind auffällige Merkmale ihrer Kunst. Ihre Beschäftigung mit komplexen sozialen Themen beruht auf der grundlegenden Überzeugung, dass Kunst ein wesentliches Merkmal der menschlichen Existenz ist. Für Luba Lukova gehören Moral und Kreativität zusammen. Ihre Werke sind in bedeutenden europäischen und US- amerikanischen Sammlungen zu finden.
Tine Melzer
Die 1978 geborene Künstlerin lebt und arbeitet in Zürich. Sie studierte Fine Arts und Philosophie in Amsterdam und absolvierte an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten ein Atelierstipendium. Tine Melzer promovierte mit einer Arbeit über Ludwig Wittgenstein und Gertrude Stein. Seit 2014 lehrt sie als Dozentin an der Hochschule der Künste Bern und forscht zu Aspekten des Sehens in Bild, Text und Poetik. In ihrer gestalterischen Arbeit verbindet sie Bildkunst und Sprachphilosophie. Ihr Hauptmotiv ist dabei das Zusammenspiel von Zeigen und Sagen. Tine Melzer ist zudem als Autorin tätig. 2016 veröffentlichte sie ihr Buch „Taxidermy for Language-Animals: A Book on Stuffed Words“.
Pierre Mendell
Geboren 1929 in Essen als Wolfgang Mendell ist der Grafikdesigner 2008 als Pierre Mendell 2008 in München verstorben. Durch die Flucht vor den Nationalsozialisten gelangte er in die USA, wo er 1947 Staatsbürgerschaft erlangte. Ab 1958 studierte Pierre Mendell in Basel an der Kunstgewerbeschule. 1961 machte er sich mit Klaus Oberer selbstständig und gründete das Studio Mendell & Oberer, seit 2000 Pierre Mendell Design Studio. Von 1980 bis zu seinem Tod arbeitete er eng mit der Neuen Sammlung in München zusammen. Seine Ausstellungsplakate machten ihn bei einem größeren Publikum bekannt. Pierre Mendell übersetzte die durch Klarheit und Lesbarkeit geprägte Tradition der Schweizer Typographie in eine zeitgenössische, urbane Optik.
Csaba Nemes
Csaba Nemes wurde 1966 in Kisvárda, Ungarn geboren. Von 1985–1989 studierte er Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Budapest, inklusive eines Postgraduiertenstudiums. Er arbeitet in den Bereichen Malerei, Zeichnung, Animation und Film, daneben schreibt er Storyboards. Seine Gemälde basieren oft auf Pressebildern. Als Prozesse dargestellt, beleuchten seine Arbeiten Ereignisse der Gegenwart und der Vergangenheit sowohl auf historischer als auch auf persönlicher Ebene. So behandelt er etwa gesellschaftliche und politische Themen wie Rassismus, die Migrationskrisen oder die Demontage von Denkmälern. Die Interpretation der Ereignisse überlässt er den Betrachter*innen.
Mohamed Ben Soltane
Mohamed Ben Soltane stammt aus Tunesien, wo er1977 in Sidi Bou Saïd geboren wurde. Seinen Diplom in Malerei erlangte er am Institut Supérieur des Beaux-Arts in Tunis. Neben der Malerei nutzt er auch Foto- und Videotechnik, Animation, Comic und Installation. In seinem Werk protestiert er gegen soziale und politische Ungerechtigkeiten. Er bezieht sich auf die tunesischen Proteste und Forderungen, die im Zusammenhang mit dem Arabischen Frühling stehen. Als Künstler will er mit seinen Werken erreichen, dass der Betrachter nicht nur beobachtet, sondern sensibilisiert wird für die spürbaren Augenblicke des Protests. Mohamed Ben Soltanes Arbeiten werden international ausgestellt. Inzwischen lebt und arbeitet er in Montréal, Kanada.
Klaus Staeck
Klaus Staeck (der „Störer der bequemen Verhältnisse“) ist Grafikdesigner, Verleger und Jurist. 1938 wurde er in Pulsnitz bei Dresden geboren. 1956 zog er nach Heidelberg. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften gründete er 1965 den Produzentenverlag Edition Tangente, der heute unter dem Namen Edition Staeck bekannt ist. Als Autodidakt veröffentlichte er seit 1960 über 300 Plakate und Postkarten, meist Fotomontagen mit ironischen Sprüchen, die auf politische und gesellschaftlichen Missstände hinweisen und zur Diskussion anregen sollen. Themen seiner Arbeiten sind u.a. Umweltschutz, Frieden und Armut. Infolge seiner Kunst wurde er bisher in 41 Fällen verklagt, wobei er jeden Prozess gewinnen konnte.
Jinoos Taghizadeh
Die 1971 in Teheran, Iran geborene Jinoos Taghizadeh hat Grafikdesign, dramatische Literatur, Bildhauerei und Keramik an Schulen und Universitäten in Teheran studiert. Sie arbeitet interdisziplinär in verschiedenen Medien. In den letzten 30 Jahren war sie an internationalen Ausstellungsprojekten im Iran, in Europa und Nordamerika beteiligt und diverse Stipendien in Belgien, Irland und Kanada erhalten. Seit 2001 ist sie auch als Kritikerin und Autorin tätig. Neben ihrer künstlerischen Arbeit im Bereich Bühnen- und Kostümbild, Kinderbuchillustrationen oder Keramik beteiligt sie sich an Jurys für Biennalen und Kunstpreise. Jinoos Taghizadeh lebt seit Oktober 2022 im Exil. In ihrem Tagebuch dokumentiert sie das aktuelle Geschehen im Iran.
Oliviero Toscani
Der Fotograf Oliviero Toscani wurde 1942 in Mailand geboren. Seine erste Kamera bekam er mit 6 Jahren von seinem Vater, einem Fotoreporter, geschenkt. Oliviero Toscani studierte von 1961–1965 Fotografie und Grafik an der Kunstgewerbeschule Zürich. Danach begann er für Modezeitschriften wie Elle und Vogue zu arbeiten. Erste Aufmerksamkeit erlangte er 1973 für die Gestaltung einer Werbekampagne der Marke Jesus Jeans. Ab 1983 produzierte er für das Modelabel Benetton eine Kampagne, für die er emotionalisierende Bilder zu politischen und soziologischen Themen wie AIDS, Hunger, Rassismus, Krieg oder Umweltverschmutzung einsetzte. Die schonungslosen Ansichten lösten Empörung und kontroverse Diskussionen aus.
Tomi Ungerer
Jean-Thomas „Tomi“ Ungerer war ein französischer Grafiker, Schriftsteller, Illustrator, Bildhauer, Erfinder und Architekturdesigner. Er wurde 1931 in Straßburg in geboren und verstarb 2019 im irischen Cork. Seine bildnerischen Arbeiten zeichnen sich durch scharfe Gesellschaftssatire und witzige Aphorismen aus. Mit seinen politischen Plakaten machte er in den 1960er-Jahren auf den Vietnamkrieg und ethnische Ungerechtigkeiten aufmerksam. Seinem politischen Engagement ist er zeitlebens treu geblieben. Er setzte sich u.a. für die nukleare Abrüstung, den Umweltschutz und den Kampf gegen Rassismus und Faschismus ein. 2014 wurde er mit dem Commandeur de l’Ordre National du Mérite ausgezeichnet.
Jan Wilker
Jan Wilker, geboren 1972, wuchs den 1970/80er-Jahren in Ulm auf. An der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart machte er einen Abschluss in Kommunikationsdesign. Ende 2000 zog er nach New York City. Dort gründete er mit Hjalti Karlsson das freie Designstudio Karlssonwilker. Zu ihren Auftraggebern zählen Puma, Nike, The New York Times, MTV, MINI, Adobe oder Bloomberg, aber auch lokale Non-Profit-Organisationen, eine bunte Mischung aus kulturellen und kommerziellen Kunden. Jan Wilker hält Vorträge und gibt Design-Workshops auf der ganzen Welt. Er hat an der Cooper Union und der SVA unterrichtet sowie an der Parsons School of Design.